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B
e k a n n t m a c h u n g.
(Die Hebung der Bienenzucht betr.)
Die Bürgermeister erhalten den Auftrag, die untenstehende
Einladung des Rodinger Bienen=Vereines in ihren Gemeinden bekannt
zu geben und dafür zu sorgen, daß dem Vereine zahlreiche
Betheiligung werde. - Am 8. März 1870.
K ö n i g l i c h e s B e z i r k s a m t R o d i n g.
Wimmer, k. Bezirksamtmann
Einladung des Rodinger Bienen-Vereines
Im Bezirksamtssprengel Roding ist die Bienenzucht so ziemlich
verbreitet; es fehlt aber an einem kräftigen Bande, welches
die Bienenzüchter zusammenhält.
Getragen von dem Gedanken der Einigung, um auf solche Weise im
Interesse des Bezirkes wirken zu können, haben die Unterzeichneten
beschlossen, einen Bienen=Verein in`s Leben zu rufen, dessen Aufgabe
ist, für Ausbreitung und Verbesserung der Bienenzucht zu
wirken, durch Belehrung der unrichtigen Behandlungsarten entgegenzutreten
und
die Nachtheile zu beseitigen, welche entstehen, wenn die Biene
sich selbst überlassen ist.
Schon in früheren Jahrhunderten wurde die Bienenzucht im
Bezirke lebhaft betrieben; Honig und Wachs bildeten einen der
wichtigsten Ausfuhr=Artikel, und reichlich wurde die geringe Mühe
gelohnt. Dieses wieder zu erreichen, soll eine Hauptaufgabe des
Vereines sein, und das fürgesezte Ziel kann nur durch einen
Verein zum gedeihlichen Abschluß gebracht werden, weil nur
mit vereinten Kräften Tüchtiges und Kräftiges entstehen
kann.
Die Vereins=Statuten sind einfach und kurz gehalten; der Jahresbeitrag
ist so niedrig gestellt, daß sich jeder Freund der Biene
hiebei betheiligen kann und um so mehr, als den Mitgliedern durch
die zur Verloosung gebrachten Gegenstände wieder ein Ersatz
für die Auslage
geboten wird.
Indem die Statuten im Abbrucke
bekannt gegeben werden, erlaubt man sich, alle Bienenzüchter
und Freunde der arbeitsamen Biene zum zahlreichen Eintritte in
den Verein einzuladen. - Am 8. März 1870.
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Cassier:
Pfarrer Rieghammer von Bruck
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Der
Ausschuß.
Vorstand Wimmer, k. Bezirksamtmann |
Beigeordneter:
Schuhmann, Bader von Bruck |